Reise nach Kreta und Peleponnes Juni 2022
Dienstag, 7. Juni 2022 setzen wir uns bei Regen in unser Büssli, los ging es nach Italien.
Wir kamen nur sehr langsam vorwärts, Stau am Gotthard, Stau im Tessin bei der Grenze, ja bis Parma sehr viel Verkehr!
In der hügeligen Landschaft übernachteten wir in der Salsomaggiore Terme, liegt in der Region Emilia. Der Camping liegt unter den Bäumen in einer sehr schönen Parkanlage mit einer Riesen grossen
Badelandschaft. Aber eben, keine Gäste! Der Ort war ein Kurort, aber leider seit Corona leidet das ganze Dorf. Die Touristen bleiben aus weil die Krankenkasse den Therma-Aufenthalt nicht mehr
bezahlt.
Unser Ziel heute ist Ancona, denn dort bringt die Fähre uns nach Patras.
Unterhalb Ancona, eine Halbinsel in Sirola verbringen wir zwei Tage und geniessen die Meeresluft und das Panorama Dörfli Sirolo. Leider wurden wir am zweiten Abend von einem heftigen Sturm
überrascht. Als alles Wind und Regen sicher war setzten wir uns ins Restaurant, es hat sich gelohnt, die Küche war hervorragend.
Freitag, 10. Juni 2022
Es windet noch ziemlich stark aber zum Glück kein Regen. Das Rauschen der Bäume holte uns sowieso aus dem Bett. Um 10:30 heisst es einschiffen in Ancona. Alles ging problemlos, die Überfahrt war sehr
ruhig und wir hatten in unserer grosszügigen Kabine sehr gut geschlafen.
Sonntag, 12. Juni 2022
Gestern um 14:30 gingen wir in Patras von Board. Unsere Fahrt auf dem Peleponnes führt uns auf der E65 nach Kiato, aber eben diesen ausgesuchten Camping gibt es nicht mehr. Jetzt in die Bücher und
weiter suchen, die Auswahl ist sehr gering, aber bei der Kalamati Beach mit Blick auf den Korinth ist es einfach fantastisch schön. Mit einem Retzina stossen wir auf die griechische Athmosphäre an,
der hat uns sehr geschmeckt.
Heute geht es weiter mit der Nacht-Fähre von Piräus nach Heraklion.
Dienstag 14. Juni 2022
Nach 9 1/2 Std Schlaf auf der Anek Lines gingen wir in Heraklion von Board. Das Wetter empfing uns bewölkt und windig. Da richteten wir uns in Gouves beim Creta Camping ein. Zum
ankommen in Kreta gerade richtig, ist es doch die Anflugstrecke vom Airport. Dafür ist die Taverne auf dem Camping empfehlenswert, wurden hier sehr herzlich empfangen. Die Mamma steht in der
Küche und zaubert jeden Tag eine kretische Spezialität auf den Tisch. Mit dem Rad ging es auf Erkundungstour, der Küste ein paar km hin und her, aber eben, sehr touristisch, wir mögen es etwas
ruhiger. Dafür wurden wir mit einem sehr schönen Sonnenuntergang belohnt.
Wir sind abfahrbereit zurück nach Heraklion und quer durch die Insel auf der Strasse 97, der Blick in unendlich vielen
Olivenhainen. Noch einen Stop in Gortis, da gibt es noch ein paar Ruinen zwischen sehr alten Olivenbäumen, 1600 Jahre sollen die hier schon verweilen und immer noch tragen sie Früchte! Gorda war
in römischer Zeit die Haupstadt von Kreta.
Im Süden von Kreta liegt das Feriendorf Agia Galina. No Problem, so heisst der schöne Camping hier in diesem Ort. Unsere Nachbaren, ein Pferd, hat uns bereits begrüsst,
Schafsherden die meckern, der Wind in die Baumkronen bläst und der angenehme Duft von Bergkräuter.
Mittwoch, 15. Juni 2022, Agia Galina
Das Rätsel des Duftes hat sich gelöst, nach einer 2-stündigen Wanderung und einem unbegrenzten Kräutergarten mit Thymian und Salbei kamen wir oben auf der Krete an, mit einem
Panoramablick ins tiefblaue Meer und auf Agio Galina, sowie einen Blick auf den Schneeberg Psiloitis, 2456 m.
Im Schatten einer Taverna geniessen wir den wohl verdienten Retzina mit viel Wasser und einem Tzatziki.
Freitag, 17. Juni in Rethimno, Camping Elisabeth
Eine traumhaft schöne Tagesreise haben wir hinter uns. Noch ein kurzer Abstecher zur Matala Bucht, war einst das berühmte Hippynest, wo sich junge US Soldaten nieder liessen, weil Sie nicht in
den Vietnamkrieg ziehen wollten. Später kamen dann die jungen Leute der ganzen Welt dazu. Aber lange vor den US Soldaten und vor den Hippys hatten die Römer Höhlen in die Felswand gegraben.
Zum Baden ist die Bucht ein Traum aber sehr touristisch.
Weiter durch das Hochtal Amari durch unberührte Bergdörfer, am Fusse des Psiloritis entlang zur Nordküste nach Rethimno.
Rethimno soll die schönste Altstadt von Kreta sein, stand sie doch aus der venezianischen Zeit sowie der Osmanischen. Die Altstadt gleicht einem Bazar, mit vielen Winkeln und Gassen. Man verweilt
sich wunderbar und verliert dabei die Orientierung, so dass man den Ausgang nicht mehr findet.
Am alten Hafen reihen sich Restaurants an Restaurants, man kann sich gut verweilen und dem Treiben zuschauen.
Der kilometer lange Sandstrand wollen wir nicht vergessen .
Unser erster Eindruck von Chania!
Sonntag, 19. Juni 2022, Camping Mithimna bei Kissamos
Letzten Freitag verlassen wir Rethymno, einen Zwischen Stop in Chania. Soll die zweitschönste Stadt der Insel sein, für mich aber die Schönste. Von den vielen Epochen will ich nichts erwähnen, aber
der venezianische Hafen mit den Fiaker und die Altstadtgassen, all die Tavernen die sich präsentieren, die Moschee ist beeindruckend. In einer Hintergasse haben wir sehr gut gespiesen und sind so
etwas aus dem Touristenrummel entkommen.
Jetzt verweilen wir schon drei Tage in der Bucht von Kissamos,liegt ganz im Westen. Hier bleiben die Touristen fern, ausgenommen Rucksack Touristen und Camper, die einen ruhigen Urlaub
suchen.Hiertrifft man die Wanderer, auch wir haben die Wanderschuhe an und sind unterwegs. Unsere Zweiräder bringen uns ans Ende der Strassen, danach geht es zu Fuss weiter.
Gestern wollten wir nach Gravoussa, aber ende Kissamos gaben wir auf, wir fanden die Strasse nicht! Aber dafür eine gemütliche Taverne, da konnten wir uns etwas abkühlen.
Heute waren wir etwas früher dran, es ging auf die Halbinsel Rodopou. Es kam mir vor wie Adam und Eva die durch den Garten Eden wandern, den Apfel hatten wir ja im Rucksack.
Oleander in seiner Pracht und ein unendlicher Kräutergarten vor uns, auf staubtrockenen Wegen ziehen wir der Küste entlang. Ziegen die uns begrüssen, welche feine Kräuter essen, das Meer mit den
Farben spielt. Glücklich und zufrieden setzten wir uns in eine Taverne um etwas zu rasten, bevor es zurück zum Camping geht.
Abschied von Mithimna
Dienstag, 21. Juni 2022, Kountoura, Camping Grammeno
Die Fahrt von Gestern war sehr abwechslungsreich, wir mussten aber noch zuerst unseren Kühlschrank in Kissimo nachfüllen. Bevor wir auf die Strasse nach Paleochora (liegt im Süden) abzweigen, heisst
es nochmals einkaufen. Auf dieser Strecke gibt es etliche Verkaufs-Stände mit Olivenöl, Raki, Ouso, usw., leben
doch die Menschen in diesem Zipfel von ihren eigenen Produkte. Auch wir deckten uns mit Olivenöl und Honig ein, aber natürlich direkt bei einem Olivenbauer. Dummerweise hatte er keinen grösseren
Kanister, so ging es halt nochmals zurück nach Kissamos. Wir besorgten uns einen Kübel im Supermarkt. Nach dem geglückten Öleinkauf geht es durch stille Bergdörfer, noch einen Halt in Santa Sofia,400
übM, da gibt es eine Grotte. Um diese zu besichtigen geht es hunderte Treppentritte hoch. Sie nennt sich Gave of Wisdom of God, Katsomatado. In dieser Höhle befindet sich eine Kirche mit Glockenturm,
derAltar ausgeschmückt mit Ikonen.
Koundoura ist unsere Bleibe, liegt 5 km nach Paleochora, die beiden Ortschaften liegen in einer idyllischen Bucht.
Heute ist ja der längste Tag, ist es nicht schön, wenn man am Morgen erwacht, vor dem Frühstück einen Sprung ins azurblaue Meer springt. Nach dem Frühstück ab aufs Rad, durch das Städtli Paleochora
schlendern, dem Treiben zusehen und die gemütlichen Gässchen mit den Tavernen und Läden geniessen.
Zurück mit dem Rad war etwas streng, Gegenwind 30 km, also jetzt heisst es „Grend abe ond trample“.
Danach in der grössten Hitzezeit unter einem Olivenbaum liegen, dem Wind zuschauen wie er mit den Blätter spielt, im Hintergrund das Geschrei der Zikaden aufnehmen. Einfach so vor sich hin träumen
und eine warme Brise über den Körper gleiten lassen.
Samstag, 25. Juni 2022, Koutsounari Camping
Noch ein Sprung ins stahlblaue Wasser bevor es weiter geht über die Chania Hochebene durch stille Dörfer und schmale Gassen. Also wiederum auf die andere Seite der Insel zur Schnellstrasse
E75.EinMittagsstop im Dorf Vamos, dort rasten wir in einer hervorragender Taverne und verspeisen unseren Standardlunch, Tzaziki und griechischer Salat. Noch 2 Stunden Weiterfahrt bis zu den
Koordinatenvon Kurt, dort bei einem schmucken lieblichen Anwesen dürfen wir eine Nacht verbleiben. Herzlich wurden wir von Johanna und Kurt begrüsst, später kam noch Elisabeth, die Schwester von
Johanna dazumit Ricardo. So erlebten wir ein paar ganz schöne Stunden zusammen und stöberten in unserer Vergangenheit. Früh Morgens erkunden wir mit Jeffs, dem Hund von Brudermanns die
Umgebung, wir kamenab dem Weg und Jeffs war uns gar keine Hilfe, er wilderte um die Gebüsche herum. Nach über einer Stunde gab es eine verdiente Abkühlung im Pool, dann setzten wir uns an den
liebevoll hergerichtetenFrühstückstisch, natürlich durfte der feine hausgemachte Zopf von Johanna nicht fehlen. Wir danken den Beiden ganz herzlich für die Bewirtung.
Weiter fahren wir zum Städtchen Agios Nikolaos, wurde schon im 13. Jh. erwähnt. Zum Glück ist unser Auto klein, mit dem kommen wir durch die engen Gassen, und finden einen Parkplatz in der Nähe des
Voulineni Sees, der mit dem venezianischen Hafen verbunden ist. Hier befinden sich die zahlreichen Cafés, Tavernen und Verkaufsläden mit einheimischen Produkte. Wir setzen uns zu einem frisch
gepressten Orangensaft in ein ein Café und schauen für eine Weile dem bunten Treiben zu.
Das kleine Mochlos müssen wir uns auch noch ansehen, es ist ein Küsten Weiler, liegt an der Strasse nach Sitia. Wenn man sich zurück ziehen möchte, ist das der ideale Ort. In einer Taverne kühlten
wir uns etwas ab und Unterhaltung gab es auch. Soeben kam ein kleines Motorboot, überfüllt mit Archeologie - Studenten mit vielen Säcke voll Material an Land. Mit Bergschuhen, müde und verschwitzt
schleppen Sie ihre Funde weg. Denn auf der vorgelagerten Insel soll es noch Spuren von Besiedlungen geben.
Sitia umfahren wir und weiter über die Chandra Hochebene, so gelangen wir an den östlichen Teil der Insel Kato Zakros. Die Fahrt über die Berge war sehr erlebnisreich, Abhänge,
Schluchten,kurvenreiche enge Strassen, bis auf 600m Höhe ! Durch kleine enge Bergdörfer, kreuzen mit einem anderen Fahrzeug wäre unmöglich, aber wir waren sowieso ganz Alleine auf dieser Strecke. Die
Gegenderinnert mich sehr stark an die Karoo von Südafrika, Steinwüste mit Gebüschen überwachsen.
Auf dem höchsten Punkt sahen wir hunderte Solaranlagen und Windmühlen, ökologisch gut, für das Auge schlecht. Aber der Blick zur Bucht vor uns war überwältigend.
Bei Nicos Taverne konnten wir auf dem Parkplatz übernachten, ein Frischwasser Schlauch war am Baum montiert, Wc‘s aufsuchen im Meer oder im Restaurant, duschen am Strand!
Kato Zakros liegt in der öden Steinlandschaft in einer liebevollen Bucht mit Tavernen und einzelnen B&B‘s.
Unsere Weiterfahrt nochmals durch die kahle Steinwüste mit den schmalen, steilen und kurvenreichen Strassen, aber dafür ein unbeschreibliches Panorama. Denn jetzt geht es nach Koutsounari, ausser dem
gut ausgestattetem Camping, der an einem schönen Kiesstrand liegt, gibt es hier nicht viel zu sehen. Denn hier lebt man überwiegend von Gemüseanbau, soweit das Auge reicht, hat es Gewächshäuser. Wir
sind hier zum bädele und uns auf die Weiterfahrt auf den Peleppones vorzubereiten, denn am Montag geht es auf die Fähre.
Montag, 27. Juni 2022, Gouves, Creta Camping
Der Kreis hat sich geschlossen, hier starteten wir und jetzt ist es das Ende unserer Kreta Reise. Gestern Sonntag polierten wir unser Büssli Innen und Aussen auf, jetzt ist alles
blitzsauber und wir sind startklar. Denn heute Abend um 19:00 fährt unsere Fähre nach Piräus. Auf der Fahrt nach Gouves, liegt 20 km vor Heraklion, machten wir noch einen Abstecher nach Elounda,
liegt in einer fantastischer Bucht und ist ein feudaler Ort aber vor allem Immobilien sind in russischen Händen.
Wir gehen weiter bis ans Ende der Strasse nach Plaka. Ein Kutter bringt uns hinüber zur Halbinsel Spinalungo, das war einst von 1903 - 1954 der Verbannungsort für Leprakranke.
Geschichtlich sehr interessant aber es war uns zu heiss, auch die unzähligen Touristen, welche das Dorf bestürmen, werden gruppenweise mit grösseren Schiffe von Elounda auf die Insel
geführt.
Aber jetzt ist unser Büssli Seetauglich und es geht weiter nach Heraklion.
Donnerstag 30 Juni 2022, Koroni
Bereits sind wir den dritten Tag auf Peloponnes. Unsere Fähre lief pünktlich Morgens um 6 Uhr in Piräus ein. Jetzt sind wir wieder auf unserer Nostalgietour, d.h. Seit 39 Jahre das Vierte mal, und
immer wieder sind wir vom Peloponnes begeistert von der abwechslungsreichen
Landschaft. Mal Meer, dann Hochgebirge, Bergdörfer, kleine Städte, Oliven und Orangen Hainen, Weinberge und vieles mehr. Ein Besuch zum bekannten Korinth ist jedesmal ein Muss. Eine neue Tour fährt
uns über das Hochland nach Tolo, liegt bei Nafplio, dort übernachteten wir. Am anderen Morgen ging es weiter, in Megalopoli zweigten wir ab auf eine weisse Strasse über das Hochland, durch urige
Bergdörfer. In Paradisoia mit den Steinhäuser und einer Kirche aus dem 13.Jh. wirkt das Dörfli sehr romantisch, aber ab jetzt wird die Fahrt Abenteuer artig. Strasse schmal, kurvig, steil und tiefe
Schluchten. Dort erreichten wir das Kleine Bergdorf Akovos auf 1000 müM. Ab jetzt wird die Fahrt sehr kribbelig, René am Steuer, Ich nebenan. Zwischendurch bremse ich auch mit, habe aber kein
Pedal…..
Die Abfahrt war sehr eng und steil und kurvig, zum Glück gab es keinenGegenverkehr.
Ja aber eigentlich sind wir bereits 2 Tage in Koroni, sieht immer noch gleich aus wie vor 10 Jahren. Ein kleines Hotel, Flanier Meilen am Hafen, Fischer die ihre Fänge anbieten, schmale Gassen,
Tavernen wie man sie in Erinnerung hat. Die Zeit ist hier wirklich still gestanden, einfach schön.
Wir sind auf dem sehr komfortablen Camping Koroni, liegt oberhalb des Dorfes erhöht über der Küste. So geniessen wir noch die paar Tage die wir noch vor uns haben, bevor es zur Fähre Patras - Ancona
geht.