Reise 2019
Am Donnerstag 19. September sind wir reisefertig zur Abfahrt. Dieses mal brauchte es etwas mehr Logistik beim packen, da wir noch für 2 Wochen in Lissabon mit einer Segeljacht vom CCS nach Madeira segeln.
Also morgens um 9:30 Uhr steckte ich den Schlüssel ins Zündschloss des Californias. Zuerst ging es Richtung Genf, Grenoble durch die Provence, Ardèche, Montelimar bei km 600 bei Grignan, Grillon, fanden wir einen idyllisch gelegenen Camping eingebettet in Reben und Lavendel Felder.
Freitag, 20 Sept. 2019
Frühmorgens starteten wir unseren Bus, denn wir wollten bis ans Mittelmeer in Narbonne. Das GPS führte uns durch die romantischste Gegend der Provence. Durch Dörfer, Reben und Lavendel Felder durch Feldwegen, viel zu eng um zu kreuzen.
Da Alles so gut vorwärts lief und wir Beide voller Elan hinter dem Steuer sassen, geleiteten wir nochmals 450 km dahin und schwups waren wir in Barcelona.
Camping Barcelona ist Spitze, alles was dem Gemüte gut tut ist vorhanden, für mich das 25m lange Schwimmbecken. Ein Shutllebus bringt uns ohne Umstände ins Zentrum von Barcelona. Von da an können wir unsere km zu Fuss ablaufen. Kathedrale, Altstadt Ribera, im richtigen Zeitpunkt, denn es fing an zu regnen, hielten wir unsere Rast mit einer Paellea mit etwas Wein. Dieses Mal widmeten wir dem Museum Gaudi einen Besuch ab, es war sehr interessant, die Rambles muss man natürlich auch einmal ablaufen. Wobei man von den Touristen-Menge noch glücklich sein kann um einen Augenschein der Gebäude zu erhaschen.
Dienstag 24.9.2019
Mit der Nachtfähre kamen wir bei ruhiger See morgens um 07:00 in Ciutadella Menorca an.
Gestern verbrachten wir noch einen Tag in Barcelona, natürlich mit einer Hafentour. Wir sollten aber doch noch ein paar Schritte hinter uns bringen. Unser VW parkierten wir im Parkhaus Drassanes, denn abends wird dort auch unsere Fähre anlegen. Im Blickfang der Columbus Säule marschierten wir los, vorbei an der Mole mit den vielen Ausflugsboote. Uns krippelte es schon ein wenig, sollten wir jetzt schon auf ein Schiff gehen ? Nein, nein unser Ziel war doch Marina Port Vel, der alte Hafen von Barcelona. Hier kommen und übernachten die Segeljachten, aber Port Vel ist bekannt als Restaurant-Meile, denn hier soll es die besten Fische von Barcelona geben. Die Auswahl der Fischrestaurants ist übertreffend, nicht einfach zu einer Entscheidung zu kommen wo man sich hinsetzen soll. Nach dem Fischschmaus ging es auf die Hafenrundfahrt. Um 20:30 verschwanden wir im Rumpf der Balearia-Fähre. In der Dunkelheit kamen wir an, aber schon bald erhellte sich der Himmel. So versuchten wir uns etwas heimisch zu werden, ist doch alles Anders hier, die Flora, Dörfer und natürlich die Supermarkts. Die Hektik haben wir in Barcelona liegen lassen, jetzt fängt das Inselleben an. So sitzen wir unter den Olivenbäumen auf dem Camping Son Bou, liegt 3 km vom Meer entfernt. Ausser das Rauschen der Bäume, wenn der Wind die warme Brise in die Kronen bläst und ein Hauch Pinienduft verstreut.
Freitag, 27.9.2019
Ciutella liegt im westlichen Teil, und Mahon im östlichen Ende der Insel. Eine Hauptstrasse verbindet die beiden Städte. Um an die Küstenorte zu kommen, zweigt man von der Hauptstrasse ab, es gibt keine Verbindung der Küste entlang. Trotz den vielen touristischen Dörfer die aus dem Boden gestampft wurden gibt es immer noch Buchten und Strände die man nur zu Fuss erreichen kann. Mahon wurde auf einer Klippe gebaut, ist für Fussgänger sehr ideal zum flanieren, einkaufen, in einer gemütlichen Bar rasten und fein Essen. Sehr empfehlenswert ist der Fischmarkt wo man Fische, Kraken und Tintenfische zu sehen bekommt und gleich bei einem kühlen Bier verkosten kann. Die Gin-Destillerie die es seit 1750 gibt muss man besuchen. Hier wurde für die Seemänner der Wachholdergeist gebrannt. Der Gin XORIGUER Mahon wird heute noch hergestellt und in der Originalflasche wie vor 300 Jahre abgefüllt. Die Sandalen von Menorca darf man nicht vergessen, seit 1950 werden hier Lederschuhe hergestellt und über die ganze Welt verkauft.
Das waren so unsere Erlebnisse auf dieser Insel, jeden Tag schöner als der Andere.
Freitag, 4. Oktober 2019
Unser letzter Tag auf den Balearen in Mallorca nahe dem Dorf Costitx verbrachten wir in einer schönen Finca umgeben von Ackerland, Olivenhaine und Reben. Hier erlebten wir einige schöne Tage mit unseren Kinder und Grosskinder, es war eine unvergessliche Zeit.
Morgen Früh gehts weiter mit der Fähre von Palma nach Denia, dem Süden von Spanien.
Sonntag, 6. Oktober 2019
Den letzten Abend in Mallorca feierten wir mit einem feinen Grillessen. Morgens um 5:15 holte der Wecker uns aus dem Bett, denn um 8 Uhr gingen in Palma die Leinen los, es war nicht ganz einfach im Dunkeln die Hafeneinfahrt zu finden. Die Schnellfähre führte uns mit Zwischenstopp nach Ibiza und dann nach Denia auf den Camping Los Pinos, liegt ausserhalb von Denia am Fusse des Montgo in einem Naturschutzgebiet. Dann ging es heute Morgen weiter Richtung Westen nach Las Negras. 370 km haben wir vor uns, weiter nach Benidorm, vom Weiten sahen wir schon die Skyline der Betonskulpturen, ja da bekommt man schon Alpträume. Aber es hört nicht auf, denn danach kommen die weitläufigen Gemüseplantagen mit Plastik überzogenen Gewächshäuser. Immer wieder werden wir reflektiert von den Plastikdächer, einfach schrecklich. Nördlich von Almaria in der Halbwüste, im NP De Cabo de Gata-Nijar, es erinnert uns etwas an die Karoo in SA. Hier in Los Negros fanden wir eine traumhaft schöne Bleibe. Die Natur ist eine karge Steinsandwüste mit Sträucher bewachsen, vom Wind und Wetter ist der Kalkstein zerfallen, eine Mondlandschaft, schön für die vielen Wanderer.
Dienstag, 9. Oktober 2019
Mit schwerem Herzen nehmen wir Abschied von der Halbwüste Gata Nijar. Nach Almeria durch die Hochburg der weitläufigen Treibhäuser kommen wir wieder in eine Halbwüste, die Sierra Nevada. Gleicht wiederum einer Mondlandschaft, die Schattenspiele mit dem vom Winde geformten Hügeln ist ein unvergesslicher Augenschein. Danach kam eine 2 - stündige Fahrt durch Oliven Haine, ein feiner Olivenduft liegt in der Luft. Bis auf 1200 m ü. M. Gedeihen hier Olivenbäume. In Sevilla übernachteten wir in einem überwachten Caravan Parkplatz und statteten der heissesten Stadt von Spanien, es war gerade mal 38 Grad warm, einen Besuch. Die grösste Kathedrale von Europa war ausgerechnet heute geschlossen, sie wurde im 14. Jh. auf dem Fundament einer Moschee aufgebaut. So schlenderten wir durch Sevilla, setzten uns in eine Tapas Bar und spontan ging es Abends in eine Flamenco Show. Früh Morgens ging es los, der Autolärm gab uns kaum Ruhe zum Schlafen, aber was soll’s, jetzt sind wir im Süden der Algarve.
Donnerstag, 10.10.2019
Lissabon
Natürlich eine Stunde zu früh setzten wir uns ans Steuer, denn wir haben nicht bemerkt dass in Portugal die Zeit um eine Stunde zurück geht.
Um so schöner und länger war der Tag, durch die Serra Monchique, der höchste Punkt steigt auf 900 m an. Die Serra Monschique ist eine liebliche Hügellandschaft, im Ortskern bieten sich überall Ausblicke auf umliegende Berge und weite Wälder, mit Eukalyptus und Korkeneichenbäume. Ein Besuch im verschlafenen schmucken Dorf Monchique lohnt sich sehr. An Eukalyptus Öl und Kork-Assessoirs kommt man nicht vorbei.
Eine kurvige aber gut ausgebaute Strasse führt uns zum Atlantik. In Porto Covo bleiben wir einen Tag, schon das zweite mal sind wir hier in diesem malerischen Dorf mit den bunt farbigen Felsen und Cliffs und farbenprächtigen Bodensträucher die sich wie ein Teppich über die Küste auslegen.
Ab hier ist der Einstieg zur Küstenwanderung, fast 300 km bis zu den Algarven, dementsprechend sind hier auch Wanderer anzutreffen, die von Ort zu Ort gehen. Auch wir schnürten unsere Wanderschuhe an aber ohne Sack und Pack.
Hier in Lissabon ist unsere Bleibe bis Samstag Morgen auf dem Camping Lisboa. Danach steigen wir um, Leinen los und segeln am Dienstag 14.10. nach Madeira mit einer CCS Crew.
28.10.2019, Evora -Portugal
Unser Flug dauert von Funchal nach Lissabon 1 1/2 Stunden, mit dem Segelschiff hatten wir 4 Tage. In Lissabon wurden wir von Easypark am Flugplatz abgeholt zu unserem Auto geführt, die Übergabe klappte problemlos.
Ab zum Lisboa Camping, jetzt ist auspacken, waschen, einräumen und aufräumen angesagt, denn Morgen Sonntag geht es langsam aber sicher heimwärts. 2 Nächte verbrachten wir hier, Evora wurde 1986 zum Unesco Kulturerbe. In Evora braucht man etwas mehr Zeit, denn es gibt etliche Sehenswürdigkeiten in der Stadt und Umgebung. Römische, gotische Bauelemente und viele Renaessance Gebäude. Die Kathedrale wurde im 11. Jh. begonnen und im 13.-14. Jh. vollendet. Der Platz Praca do Giraldo, da kann man es sich wohlfühlen lassen in einem der vielen Cafés, ein Glas Wein aus der Gegend Alentejo sollte man kosten. In der Umgebung von Evora gibt es 92 Menhire, von Kork und Olivenbäumen umgeben wanderten wir der Megalith Kultur entgegen, die zeitlich zwischen 4000 und 2800 vor Christus bearbeitet wurden.
Heute Nachmittag hatte es zur Abwechslung geregnet.
Dienstag, 29.10.2019, Fuenteheridos
Evora lassen wir hinter uns und fahren weiter durch Alentejo, eine Fahrt durch die Weinberge ins Hinterland Richtung spanische Grenze. Da geht es bis 750 m hoch, hügelige Landschaft mit Korkeichen bepflanzt, darunter weiden die bekannten iberischen eichengemästeten Schweine. Später gibt es den teuren excelenten Jamon zum verspeisen. Im Bergdorf Barrancos überqueren wir die Grenze zu Spanien, jetzt sind wir im NP de Aracrenaj Picos de Areche. Beidseitig begleitet uns immer noch die hügelige Landschaft und unter den Korkeichen die freilaufenden Schweine. Im schmucken Bergdorf Fuenteheridos zirkelten wir den California durch die engen Gassen und hielten Ausschau nach dem Camping, das Navi machte wieder einmal den kürzesten Weg, aber am Ende wurde es auch für uns zu eng, so dass wir mit Vorsicht das Dorf verlassen und an einem ruhigen Ort die Anfahrt zum Camping vorbereiteten. Der Camping liegt in einem sehr Natur belassenen Ort unter Kastanienbäumen, es erinnert uns ein wenig ans Tessin.
Mittwoch, 30.10.2019, Rota
Kastanienbäume soweit das Auge reicht, Oliven und Korkeichen, in der Ebene unendliche Baumwollfelder und das Ziel liegt vor unserer Nase. Aber zuerst ein kurzer Stopp in der Sherry-Welthaupstadt Jerez, ja eine Flasche müssen wir schon ergattern.
Der Atlantik der rauscht in unseren Ohren, für eine Nacht bleiben wir hier in Rota.
Freitag, 1.11.2019, Tarifa
Wir sitzen am Meer und geniessen nochmals die letzten warmen Sonnenstrahlen. Unser Blick geht hinüber nach Marokko, dort werden wir die Fähre wechseln die uns nach Genua bringt.
Wir freuen uns auf die Schweiz, es war eine sehr schöne Reise, wir hatten eine ganz gute Zeit.
Ruth und René Brunner