Sonntag, 5. August 2018 in Hamburg
Unsere Skandinavien-Reise ging heute zu Ende, wir hatten eine ganz gute Zeit, vor allem wegen dem unglaublich guten Wetter. Schweden war für uns ein liebliches Land, die Menschen sehr freundlich und zuvorkommend, Norwegen mit den Fjords und Bergen sehr abwechslungsreich und fast täglich einen „Wau-Effekt“. Die Menschen in Norwegen eher wortkarg, evtl. wegen den vielen Touristen. Dänemark ist ein spezielles Land, alles flach, keine Berge, sehr wenig Bäume, dafür Kornfelder so weit das Auge reicht, und immer wieder sieht man einen Kirchturm oder Leuchtturm die uns durch das Land führten.
Als Abschluss sind wir hier in Hamburg, diese Stadt lässt uns nie los, immer wieder zieht es uns an die Elbe nach HH. Aber dieses Mal ging es uns um die Elbphilharmonie, das wollten wir unbedingt sehen. Die zentrale Plattform Plaza auf 37m Höhe ist als öffentlicher Raum für alle zugänglich. Der Aussenrundgang bietet fantastische Ausblicke auf den Hafen und die Stadt, wir sind hell begeistert von der Bauart, leider war ein Konzert oder eine Führung nicht möglich, aber das holen wir bald nach!
3.8.2018, Skaven am Rinkopingfjord
Küstenstrasse 181 an der Nordsee ist sehr abwechslungsreich, wer Dünen und Fischerdörfer mag ist hier am richtigen Ort. Der NP Thy kann man nicht verpassen, denn die Strasse 181 führt durch den Park. Hier gibt es riesige Fischerdörfer mit Fabriken, da werden die Fische verarbeitet und verpackt in die 40-50 Tönner Lastwagen verfrachtet., welche das Fischegut in ganz Europa verteilen. Bei so einem Fischhandel kauften wir unseren geräuchten Fisch, denn Morgens früh kam uns der Geschmack in die Nase, so dass wir nicht widerstehen konnten. Auf dem Markt in Agger bieten sie auch Honig und Heidelelbeer Konfitüre aus dem Nationalpark an. Flach, flach ist die Landschaft, Kornfelder so weit das Auge reicht, ein Kirchturm oder Leuchtturm zeigt uns unsere Richtung. Da es auch so viele Kornfelder hat gibt es auch eine Whiskey-Brennerei. Wir machten einen Stopp und wollten die Herstellung erleben, aber leider war in diesem verlassenen Ort bereits Fullhouse. Jetzt sind wir am Ringfjord in Skaven, für Vogelliebhaber ist das der richtige Ort, denn hier sammelt sich die ganze Vogelwelt zusammen, bis zu 250 Arten.
Mittwoch, 1. August 2018, Lökken Dänemark
Drei Tage in Hokksund, ein Ausklingen und verarbeiten unserer Skandinavien-Reise. Die Fähre von Langensund nach Hirtshals dauerte 4 ½ Std., die Überfahrt war ruhig und das Schiff komfortabel. In Lokken an der Nordsee mit dem längsten Strand, sie wird auch Jammerbucht genannt, war während des 2. Weltkrieges von den Deutschen ein Stützpunkt. Somit gibt es noch viele Bunker am Strand, aber eigentlich ist und war Lokken ein Fisch- und Badeort. Heute ging es mit dem Rad 30 km zum Leuchtturm, der wurde 1968 verlassen wegen Sandtreiben, er wanderte 200m vom Landesinneren an die Küste durch die Dünen. Bald wird der Turm von den Sanddünen im Meer versenkt. Bereits 4 Kirchen hat die Düne in den letzten Jahren verschluckt.
Es ist immer noch so warm und trocken, in Norwegen und Dänemark ist Feuerverbot, alles, auch den Grill dürfen wir nicht mehr in Betrieb nehmen, oder man riskiert eine hohe Geldbusse.
Ein Lastwagenfahrer erzählte uns, dass das Feuer in Schweden arg wütet, so versuchen sie Stockholm und all die Dörfer zu schützen. Übrigens dieser Fernfahrer hat in seiner Laufbahn über 15 Mio Kilometer hinter sich gebracht! Auch unser Tacho zählt bereits 7500 km.
Samstag 28.7.2018, Hokksund
Lillehammer ist in Sicht, wir sind wieder auf der E6, dies ist eine sehr unruhige Verkehrsachse von Süd nach Nord, diese Strasse wird stark ausgebaut und behindert unsere Fahrt. Aber wir wollten doch mal den Olympia Ort von 1994 angucken, damit wir dabei sind, ja wir waren dabei unter den vielen Touristen bei 33 Grad. Es gibt nur noch eins, abkühlen im Norwegischen grössten See Mjosa. Nach einer schönen warmen Sommernacht soll es in Oslo für die zwei folgenden Tage etwas regnen. Wie in der Schweiz sehnen sich Alle nach Regen, es war nun 2 Monate lang trocken, man sieht es der Natur an, alles ist dürr.
Da es wieder so heiss ist, durchfahren wir Oslo, trotzdem ein kurzer Stopp im Vigelande Park. Wir schauten schon etwas schräg, als wir die vielen Cars vor dem Portal sahen. Gustaf Vigeland schaffte innert 40 Jahren über 212 Skulpturen, die nicht nur uns sondern auch den Asiaten sehr imponierten.
Jetzt sind wir hier in Hokksund, ausserhalb von Oslo, ist ein sehr ruhiger Ort, wir kühlen uns im Fluss ab und relaxen für die letzten Tage in Norwegen. Am Montag 30.7. geht es mit der Fähre weiter, von Langesand nach Hirtshals Dänemark.
Mittwoch, 27.7.2018, Grimsbu
Früh packten wir unsere Sachen, das Wetter etwas durchzogen und mit dem Campingplatz wurden wir auch nicht heimisch. Bei unserem täglichen Kaffe-Stopp sahen wir in der Zeitung Bilder von Athen wie es brennt und gleiche Bilder von Schweden. In Schweden brannte es von Linköping bis Ende Mittelschweden, also 800 km weit, diese Strecke hatten wir zum Glück hinter uns. Schweden bat um Hilfe in der EU, alle umliegenden Länder sind im Einsatz.
Unsere Reise geht weiter in die Hochebene zum Nationalpark Dovrefjell, das Wetter zeigte sich wieder von der besseren Seite, so dass wir unsere Wanderschuhe anziehen und einen Abstecher auf den Tverrfiellet. Es hat sich gelohnt, rundum ein fantastisches Panorama Bild. Zu den Rondane Gipfel und natürlich der Dovrefjell. In Hjerskinn wollten wir auf eine Elch- und Moschus-Ochsen Safari gehen, da die Tiere wandern sind sie nicht in unserer Nähe, wir mussten uns nur mit Warnschilder abgeben.
So durchquerten wir diesen Rondane NP, ist sehr bekannt zum Wandern und Hochalpin. Die Gipfel sind alle über 2000m hoch, die Fahrt durch den Park lohnt sich sehr, unbeschreiblich schön.
Dienstag, 24.7.2018 Trondheim
Eine sehr abwechslungsreiche Fahrt hatten wir auf der E6 durch Landwirtschaftliches Gebiet. Die Sonne zeigte sich von der besten Seite und erleuchtete das Gras und die Felder in ein Saftgrün. Die hügelige Landschaft mit den Farmerhäuser, wenn die nicht rot wären könnte es auch im Entlebuch sein. Trondheim ist eine lebendige Stadt, wird von den Touristen und Einheimischen rege aufgesucht. Die Stadt selber liegt auf einer Halbinsel am Trondheimfjord. Sehenswert ist der Dom, wurde im 1066 begonnen und fertiggestellt im 1151. Eine alte Holzbrücke und die farbigen Pfahlhäuser sind am Fluss Nidelv, sie stammen aus dem 18. Jh. und wirken sehr malerisch. Trondheim wird auch von der Hurtigrute und den Kreuzfahrtschiffen aufgesucht.
Montag, 23.7.2018, Harran
Liegt an der E6 nahe Grong, die F17 liess uns nicht in Ruhe und weiter ging es über die E75, dies ist eine naturbelassene Verbindungsstrasse zur F17. In Bronnosund angekommen, ist eine grössere Ortschaft, sie leben von der Fischerei, Fischzuchtanlagen und Landwirtschaft. Täglich fährt auch die Hurtigruten die Inseln an. Aber für uns ging es weiter nach Torghatten, denn wir wollten den bekannten Torghatten-Berg erklimmen, dieser Berg hat ein Loch, es ist 166m lang, 41m hoch und bis 18m breit. Als wir oben ankamen hatten wir einen Querab-Blick auf den Fjord mit den tausend Schären und Inseln. Es hat sich gelohnt die Wanderschuhe anzuziehen, auf jedenfalls kamen wir abends um 20 Uhr sehr zufrieden zurück.
Schnell was kochen, denn wir hatten einen Heisshunger, zum Glück hatte ich noch Bolognese-Sauce im Kühlschrank. Wenn es regnet gibt es Teigwaren mit Raghu, die VW-Bus Küche muss schnell, einfach und gut sein. Man führt nur das wichtigste an Gewürze mit, so gab es heute Makkeroni in Boullon gekocht, mit Zughetti und Tomaten darunter gemischt, zuletzt noch die Bolognes-Sauce dazu, es war sehr lecker. Natürlich gibt es fast immer Salat. Was auch sehr schmeckt ist Kartoffeln in Scheiben geschnitten, Karotten oder Zucchetti, was man so hat an Gemüse, mit Zwiebelstreifen in ÖL in der Bratpfanne gedünstet, dazu ein gutes Stück Fleisch vom Grill. Alles was gegrillt wird, auch Gemüse usw., da ist René zuständig. Der Fisch, vorwiegend den feinen Norweger-Lachs und Dorsch grillen wir in Alu-Folie natürlich mit Öl und Gewürze. Heute gibt es ein Festschmaus und zwar kauften wir ein Rentier-Filet, es war für uns zu gross, also knabbern wir zweimal daran. René grilliert das Filet rosa, ich kreierte eine Wildsauce aus der Gewürzkiste. Wasser mit klarer Bratensauce und Bouillon, Salz und Pfeffer, dann etwas Orangenkonfitüre und Honig, zum Schluss etwas Aceto und Whisky, hmmmm.
Samstag 21.7.2018 Dalselv
Heute gehen wir mit zwei Fähren vorwärts, immer noch auf der F17 von Insel zu Insel, dabei schlängelte sie sich durch die Schären und über den Polarkreis, es war eine abwechslungsreiche schöne Schifffahrt. Ja wir machten einen Abstecher und fuhren nach Mo I Rana, dies ist der Knotenpunkt von Helgaland, hier trifft die Bahn, der Bus und die Hurtigroute aufeinander. Ansonsten eine moderne neue Industriestadt, gut zum Einkaufen.
Freitag, 20.7.2018 Foroy
Mit etwas kühlerem und feuchtem Wetter begrüsst uns Bodo, aber die Skandinavier wären froh, wenn es richtig regnen würde, denn auch hier ist alles viel zu trocken.
Auf der schönsten Strasse Europas F17 fahren wir nach Bleik, dort verbringen wir unsere Nacht. Da hatten wir abends noch einen Naturfilm, die Sonne sagte uns gute Nacht und spielte mit dem Nebel farbenfrohe Bilder.
Heute Morgen früh aus dem Bett und los geht’s nach Holand, dort Rucksack packen, Wanderschuhe anziehen und schon sind wir auf dem Schiff, das uns über den Holandfjord nach Engen bringt. Dort beginnt unsere Wanderung, jetzt sind wir im Svartisen Nationalpark, das ist das grösste Firnmassiv von Nordskandinavien. Der Svartisen Gletscher hat über 60 Ausläufer, wir selber wandern über 5 km von Enge zum Gletscher. Der Weg führte uns zuerst dem Gletschersee entlang, danach ging es hoch über die Moränen (denn auch dieser Gletscher wird jedes Jahr etwas kleiner). Die Felsmassen sind so schön, glatt wie geschmiergelt in den Farben rot, weiss und schwarz. Teilweise ist der Weg gesichert, die letzten 700 m waren dann doch noch etwas anspruchsvoll, zwischendurch braucht man alle Viere dass man den nächsten Stein erklimmen konnte. Oben angekommen gab es einen grossen Wau-Effekt, einfach wunderschön dieser Gletscher. Die Steine mit den Farben und die Strukturen im Gletscher. Diese Wanderung werden wir nie mehr vergessen!
Samstag 21.7.2018 Dalselv
Heute gehen wir mit zwei Fähren vorwärts, immer noch auf der F17 von Insel zu Insel, dabei schlängelte sie sich durch die Schären und über den Polarkreis, es war eine abwechslungsreiche schöne Schifffahrt. Ja wir machten einen Abstecher und fuhren nach Mo I Rana, dies ist der Knotenpunkt von Helgaland, hier trifft die Bahn, der Bus und die Hurtigroute aufeinander. Ansonsten eine moderne neue Industriestadt, gut zum Einkaufen.
Mittwoch,18.7.2018, Moskenes
Zwei Tage am Sandvikfjord bei Kabelväg, die reizvollen farbigen Fischerdörfer, die Schären, die Buchten mit den scharfkantigen Bergen lassen unsere Gemüter in eine andere Welt versetzen.
Sehr interessant sind die Filme und Infos über den Fischfang. Der Dorsch kommt anfangs Januar zum Laichen von der Barentsee, und hier in den Lofoten geht er in die Netzfalle der Fischer, danach wird er verarbeitet und zum trocknen draussen auf Holzgestellen aufgehängt. Dies ergibt dann den bekannten Stockfisch. Die Lachszucht wollen wir nicht vergessen, in Kabelväg besuchten wir ein Aquarium, und belehrten uns wie gesund der Lachs sein soll, er lebt für 12-24 Monate in runden Gitter in 50m Tiefe im Meer. Gefüttert wird er mit Pellets-Nahrung bis er ca. 1 ½ kg schwer ist, also nach diesem Lehrgang bevorzugen wir immer noch Wildlachs.
Bei 29 Grad Sommer-Wetter ging es weiter der kurvenreichen schönen E10 entlang zum Ende der Lofoten, In Moskenes oder A.
Rückblickend vor 9 Jahren zu Heute hat sich im Tourismus sehr viel verändert, ob positiv oder negativ ist Geschmacksache, für uns etwas zu viele Leute.
Aber Morgen bringt uns die Fähre in 3 ½ Stunden nach Bodö.
Sonntag, 15.7.2018, Bleik in Vesterälen
Erstmals bewölkt nach vier Wochen, gibt es für zwei Tage etwas schlechteres Wetter. Aber jetzt sind wir mit viel „warten“ auf der Insel Vesterälen angekommen. Von Tromsö über die Insel Kvalonjce, da gibt es einen Strassen Tunnel, 18m unter dem Meer durch. Weiter nach Brensholmen für nach Senja, es war eine sehr schöne Küstenfahrt mit Fischerdörfer die Lach züchten und Farmer. Da ist die Zeit noch still geblieben in dieser lieblichen ruhiger Insel. In 45 Minuten bringt uns die Fähre nach Senja, ist ausschliesslich eine Fischerinsel und zwar mit Lachszucht, dies wird auch gleich dort in der Hafenfabrik verarbeitet. Am anderen Ende der Insel in Grylletfjord ist ein kleines Fischerdorf, gab es für uns einen längeren Stopp, denn die Fähre will uns nicht mehr mitnehmen, es hat keinen Platz, zu viele Campers die nach Vesterälen wollten. So wartetet wir 4 Stunden das nächste Schiff ab, mit etwas umher schauen, das Dorf erkunden und fein Essen, verging die Zeit im Schnell-Verfahren. Die Überfahrt war ruhig und dauerte 2 Stunden, jetzt sind wir 11 km von Andenes entfernt, diese Region ist sehr bekannt für Wahlsafaris, hat auch dem entsprechend Touristen. Wir liessen uns sagen, dass beide Gebiete, die Vesterälen und Lofoten „überloffen“ sind, vorwiegend besuchen Deutsche diese Inseln. Heute regnet es erstmals ab Morgen wird das Wetter wieder gut und wir ziehen weiter nach Henningsvär, den südlichen Teil der Lofoten kürzen wir ab.
Donnerstag, 12.7.2018 Tromsö
Dem Alta-Fjord entlang über die Hochebene, noch ein Kaffeestopp bei den Samen, wo sie uns erzählten dass alle Rentiere einen Chip haben. Wir selber wollten von dem Rentierzüchter wissen, wie viele er denn besitzt, so sagte er uns, ja Viele, da werden keine Zahlen genannt, denn die Bank sagt ja auch nicht wie viel sie hat, also die Rentiere sind das Vermögen der Samen. Voller Stolz sagte er uns noch, dass er im Parlament sei in Karasjok, dies ist das Hauptzentrum der Samen. Sie haben sogar eine eigene Zeitung und ein Radioprogramm. Er sagte uns auch noch, dass die Temperatur bis minus 50 Grad gehen kann und im Sommer plus 30.
So, heute haben wir einige Fjorde abgefahren bis wir die Lyng-Alpen vor uns hatten, am Lyngfjord setzten wir uns auf die Fähre die uns nach Tromsö brachte.
Tromsö
Die Eismeer Kathedrale soll die dunkle Jahreszeit und das Nordlicht symbolisieren
Mittwoch, 11.7.2018, Alta
Die Möven nahmen uns aus unseren phantasievollen Träumen und der Aufbruch im Olderfjord war recht früh, dachten wir, denn bereits standen vier Cars vor dem Souvenir-Shop. Das Olderfjord ist ein Knotenpunkt bevor man die 110 km ins Nordkap in Angriff nimmt. Aber unsere Reise geht jetzt weiter Richtung Süden auf der E6 über ein Hochplateau durch die Finnmarksvidda nach Alta. Alta ist das erste Ort wo die Samen und die Norweger miteinander leben. Wir besuchten das Alta-Museum und die Felszeichnungen. Es sollen hier die ältesten Siedlungsräume der Finnmark sein, denn die 3000 Zeichnungen stammen aus der Zeit von 5000-2000 v. Chr. Das Museum zeigt auch den erbitterten Kampf der Samen gegen den Ausbau des Alta Flusses, denn sie leben auch von der Fischerei. Wir hatten einen Einblick in den Schiefer-Bergbau, hier bestehen alle Berge aus Schiefer, heute wird er in die ganze Welt exportiert. Die Salmen-Fischerei wollen wir auch nicht vergessen.
Dienstag 10.7.2018 Olderfjord
Da es die ganze Nacht hell ist und die Sonne durchscheint sind wir heute zu früh aufgestanden. Beim Frühstück stellten wir unsere Zeitmissachtung fest, dass wir schon um 5 Uhr unter der Dusche standen, ja nun halt, wir gehen ja heute zum Nordkap. Die Fahrt auf der E93 ist sehr empfehlenswert, abwechslungsreichen Eindruck gibt es dem Porsangerfjord entlang mit den reizvollen Fischerdörfer und den Bergen ist es eine tolle Küsten- und Panoramafahrt ins Nordkap. Das Wetter hat uns noch unterstützt, so dass wir einen wunderschönen Tag hatten.
Unser Tacho zeigt uns heute ab Luzern bis zum Nordkap bereits 4500 km!
Montag 9.7.2018 Karasjok
Gestern gingen wir weiter von Sandjögarden auf die E45, diese ist die längste Strasse von Schweden, beginnt in Göteborg und endet im äussersten Norden in Karesuanda. Es ist sehr wild, grösstenteils nur Wald und Sümpfe und die Urbevölkerung Samen von Lappland. Aber auch die Samen gehen mit der Zeit, die meisten leben heute in Wohnsiedlungen und gehen dem Berufsleben nach. Nur 8 Prozent der Samen betreiben noch Rentierzucht, aber auch diese Minderheit hat die moderne Zeit eingeholt. So treiben sie die Rentiere mit Helikopter und Motorschlitten zusammen, aber auch GPS und Handy sind ganz selbstverständlich. Aber die Samen- Kultur ist sich treu geblieben. In jeder grösseren Ortschaft gibt es ein Museum über die Samen und ihre handwerklichen Souvenirs die sie verkaufen.
Bereits sind wir in Norwegen in der Finnmarksvidda, hier sind die norwegischen Samen zu Hause. In Karasjok, wo wir so richtig das erste Mal mit Mücken Kontakt aufnehmen konnten, fragte ich mich schon wie es die Samen mit den Brummer halten, für uns war es jedenfalls nicht so einfach.
Samstag, 7.7.2018, Sandjögarden Lappland
Noch ein Tag an der Ostsee, in dieser Region um Umea leben die Leute hauptsächlich von der Holzverarbeitung und dem Handel. Der letzte Abschnitt unserer Fahrt zeigt es auch, immer wieder wird Holz gefällt aber auch wieder aufgeforstet. Unser letzter Stopp an der Bottnischen Küste in Skelleftea, hier schürft man immer noch Erz, Gold, Silber und Kupfer. Auch diese Stadt stammt aus dem 17.Jh. So trifft man immer noch typische alte Holzhäuser zwischen den modernen Hochhäusern an. Ganz speziell war für uns Skelleftea, denn hier ist ein Skigebiet im Winter. Es gibt einen unscheinbaren Hügel, wo im Sommer die Camper bei der Langlaufloipe und Talstation untergebracht werden. In 15 Minuten wanderten wir den Skihügel hoch und machten uns ein Bild von dieser Anlage, wir fanden es nicht so toll, der Hügel wurde aufgestockt und die ganze Natur verschandelt. Sicherheitsnetze und Markierungen lässt man über den Sommer stehen und liegen.
Skelleftea ist auch das Tor zu Lappland, jetzt sind wir ca. 180 km im Landesinneren am Sandjösee bei Familie Schafner. Die waren vor ca. 3 Jahren mit ihren Grönlandhunde ausgewandert (SRF-Sendung Auf und davon). Hier besitzen sie ein idyllisches Ferienresort in der Natur am See, deshalb hat es natürlich sehr viele Schweizer. Heute Morgen fand ein Wettfischen statt und es trafen über 50 Fischer dieser Region ein. Der grösste Fisch war eine 1.5 kg Forelle, ja die Ausrüstung der Boote war sehr modern, und sogar zwei Floss mit Motor und kleinem Häuschen wurden eingesetzt.
Donnerstag, 5.7.2018, Gullvik
Drei Tage waren wir in der Gegend von Höga Kusta, liegt zwischen Härnösand und Örnsködasvik am Bottnischen Meer. Dieser Küstenabschnitt ist von der Unesco geschützt. Ganz speziell an dieser Höga Kusta, es gibt hier Landerhebungen, also es entstehen Berge. Unsere Bleibe war in der unberührten Natur-Landschaft am Märtsjösee in Snibben bei Ramvik. Vor uns liegen die Höga Kusten, das sind etliche kleine Inseln, zwei davon sind bewohnt. So unternahmen wir einen Trip auf die Insel Trysunda und umrundeten die Insel zu Fuss. Beim niedlichen Fischerdorf, da hatten wir einen Rast eingeplant für Fotoshooting und warteten auf die Fähre die uns wieder auf das Festland führte, denn die Inseln sind Autofrei.
Sonntag, 1. Juli 2018, Stockholm
Zwei Tage Stockholm, war eine schöne, intensive, kurzweilige, interessante Zeit. Stockholm liegt auf 14 Inseln, die drei bekanntesten, Stadsholmen, Riddarholmen und Helgeandholmen, haben wir zu Fuss abgewandert und zum Teil noch auf dem Wasser mit dem Hop On Hop Off Boat. Die prachtsvollen Barockbauten, die Altstadt mit den Bürgerhäuser aus der Renaissance Zeit, die Cafée‘s, Restaurant und Einkaufshäuser. Ja da kann man sich schon eine Zeit lang verweilen, denn es gibt noch etliche Museen zu besichtigen. Natürlich das Wetter, es machte voll mit, etwas über 20 Grad, blauer wolkenloser Himmel.
Freitag, 29.6.2018, Loftahammar
Auf der E22 geht es hoch über Västervik, das umgeben ist mit 5000 Schären-Inseln. Västervik selber ist heute ein touristischer Knotenpunkt, da es als Segel und Surfparadies bekannt ist. Sehr romantisch sind die malerischen Fischerhäuser, bis 1970 lebten die Fischerfamilien in den kleinen roten Holzhäuschen, heute befinden sich Cafés und Boutiken darin. Die Häuser sind fast alle beschmückt mit Rosensträucher an der Fassade, die einen feinen Rosenduft abgeben. Unsere Bleibe ist eine kleine Schäreninsel in Loftahammar. Wer die Natur und Ruhe liebt und den Duft der Lerchen ist hier sehr richtig. Morgen wird es etwas lebendiger, denn wir fahren nach Stockholm.
Mittwoch, 27.6.2018, Öland
In Karlskrona hat es uns sehr gut gefallen, für uns ein reizvoller lieblicher Ort. Aber auch das Schöne hat sein Ende und es folgt die nächste Sehenswürdigkeit. Einen Zwischenstopp in Kalmar, eine aus der Barockzeit entstandene Stadt, wir schlenderten durch die Einkaufsstrasse zum Dom und Rathausplatz, beide Gebäude stammen aus dem 17. Jh. Von Kalmar überquerten wir die Ölandbrücke, diese mit 6070m soll die längste Brücke Europas sein.
Öland, die Insel ist 137 km lang und 4-16 km breit, es weht immer eine Brise, dementsprechend ist das Wahrzeichen der Insel die Windmühlen, die alle unter Denkmalschutz stehen. Es gibt viele schöne Strände und die Sonne soll hier überdurchschnittlich lang scheinen, das merken wir auch, denn das Wetter spielt jetzt für längere Zeit mit. Gestern hatten wir einen wunderschönen, farbigen und prächtigen Sonnenuntergang. Um 22 Uhr begann das Schauspiel mit den Farben Gelb, Orange, Rot und Violett am Horizont. Am Ende war die ganze Landschaft wie das Wasser, die Wolken mit Rot übermalt.
Sonntag, 24. Juni 2018
Unsere Fahrt führt uns auf der E22 an der Ostküste entlang nach Karlskrona. Unterwegs machten wir einen Abstecher nach Eriksberg ins Wildnaturschutzgebiet, es ist eine Auto-Safari-Tour. Wir würden ja so gerne einen Elch sehen, ausserdem sind dort die seltenen roten Seerosen zu sehen, für mich malerisch schön. Wir sahen Bison, Wildschweine, Hirsche und Vögel aber keinen Elch.
Jetzt sind wir in Karlskrona, der Camping liegt auf einer Schäreninsel, einfach mega schön. Morgen besichtigen wir die Südschwedische Hafenstadt, Karlskrona verteilt sich auf 30 Schäreninseln und ist Unesco Weltkulturerbe.
Samstag, 23. Juni 2018
In Rügen noch einen geräuchten Fisch einkaufen, denn die schmecken doch so lecker. Danach in Sassnitz auf die Fähre, die Überfahrt war gut und kurzweilig. Als wir in Ystad Schweden ankamen staunten wir schon etwas, kein Auto, kein Mensch zu sehen, wir fragten uns, ist denn heute Sonntag? Als wir uns dem Camping näherten, da wurden unsere Augen immer grösser, so viele Leute, das Rätsel hat sich gelöst beim einchecken, es ist „Midsommerfest“, für 3 Tage ist Sonntag. Es ist ein Volksfest, es wird gefestet, getanzt, die Mädchen tragen einen Blumenkranz auf ihrem Haupt und tanzen um den Midsommerbaum, der Sommer ist eröffnet, für uns aber etwas zu frisch, wir haben uns in lange Hosen und Jacken eingepackt, die Skandinavier sind im Sommerrock und kurzen Hosen.
Heute Morgen nach dem Frühstück haben wir beschlossen, dass wir mit dem Rad nach Ystad fahren, den wunderschönen farbigen Badehäuser entlang. Und so machten wir einen Besuch im historischen Städtchen, das noch mit Pflastersteinen und unzähligen Fachwerkhäuser liebevoll mit Blumen geschmückt ist.
21.6.2018 in Rügen
Uns hat‘s gepackt, wir haben gepackt und jetzt sind wir schon an der Ostsee in Rügen. Einen Zwischenstopp vor München in Utting am Ammersee. Dieser Ort hat viele Ähnlichkeit mit dem Bodensee, ist zum Radfahren spitze. Wassersport aller Arten, mit dem alten Dampfschiff kann man sich auch eine Rundfahrt gönnen und in den gemütlichen Strand-Beizli verweilen und rasten.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf der hektischen Autobahn nach Leipzig. Mit dem Fahrrad in die Altstadt zu einer Kurzbesichtigung. Im alten Rathaus verpflegten wir uns und radelten wieder zurück der Elster entlang zum Camping.
In Rügen besorgten wir uns das Fähr-Ticket nach Schweden, also Sassnitz-Trelleborg, Überfahrt dauert 4 Stunden, am Freitag 22.6. 13:00 Leinen los.
Leider ist heute das Wetter nicht so wie wir es uns wünschen, dafür gibt es jetzt genügend Zeit um unsere Weiterfahrt vorzubereiten.
Ab Mitte Juni 2018 fahren wir ab Richtung Lofoten in Norwegen. Unsere Reiseroute könnt Ihr mit verfolgen, wir berichten gerne wieder mit ein paar Worte und den besten Bildern.
Hier unsere geplante Strecke.
Und hier unser Ziel, die Lofoten. Wenn das Wetter gut ist, fahren wir evtl. noch zum Nordcap, welches wir im 2009 verpasst hatten.