Korsika-008
Dienstag, 29. Oktober, Bastia Camping San Damino, Lido de la Murana
Auf der N 196 geht unsere Fahrt weiter ins Landesinnere zum Bergdorf Sartene. Als Überraschung, für uns ist ein Dorffest im Gange, so bieten die Bauern der Umgebung Ihre selbstgemachtes Gebäck, Brote, Fleisch, Wurstwaren, Käse an, ganz speziell den alten ranzeligen Ziegenkäse und den sehr guten Wein. So schlenderten wir durch die Altstadt mit den schmalen Gässchen und 8 stöckigen Häuserfront, es ist so eng, dass wohl nie ein Sonnenschein nach unten dringt.
Später am Nachmittag erreichen wir Campo Moro am äussersten Zipfel vom Golf de Valinecs unser Zielort, eine Küsten-Rund-Wanderung, die wir am nächsten Tag unter die Füsse nehmen. Das Cap Campo Moro ist wirklich noch ein Menschenleeres Küstengebiet, unser Glück war, dass wir einen traumhaften schönen Tag hatten, so werden wir immer wieder mit schönen Fels Skulpturen belohnt, wenn wir unsere Muskeln etwas strapazierten. Doch der Wanderweg ist sehr abwechslungsreich, mal hoch und runter aber immer über Felstritte, ja das geht schon in die Beine, so kehrten wir abends sehr müde aber zufrieden in unser Lager zurück.
Hoppla, das Internet sagte uns schlechtes Wetter an. Also weiter nach Ajaccio, ist die Hauptstadt von Korsika, auf Shoppingtour, in einem gemütlichen Beizli setzten wir uns hin zum Mittagessen, uns erinnert die Strasse nach Luzern, die Hertensteinstrasse, das Essen war sehr gut und das Wetter machte noch mit. Abends soll es regnen, am folgenden Tag gehen wir nach Bastia um unsere Überfahrt umzubuchen. Über Corte die Berg und Universitätsstadt, die nur so von Touristen wimmelt, geht es auf der N 193 weiter nach Bastia. Aber da standen wir plötzlich in einem Stau, es ging keinen Meter mehr weiter, auf der Gegenspur wurden wir von den Automobilisten informiert, dass wir sicher 2 Stunden warten müssten, was ist passiert? So wenden wir unser Auto, aber wo geht es durch, wir sehen ja nur Berge rund um uns. Ein Korse den wir ansprechen meinte, wir sollen ihm folgen. Die Fahrt ging hoch in die Berge, es war etwas aufregend, schön und zwischendurch krippelte es ein wenig, da es wirklich eine sehr enge schmale Strasse war und ein Bergpanorama unvergesslich.
Unsere Fähre haben wir auf Morgen 30.9. umgebucht, eine Woche früher als vorgesehen, denn Über-Morgen soll es stürmen. Nachträglich vernahmen wir, dass der Medicane über Sardinien und Korsika zog, also wir waren zum richtigen Zeitpunkt abgereist.
Korsika-007
Freitag, 25.9.2015, Bonifacio
In Sardinien regnete es in der Nacht und zwischendurch hatten wir Windböen bis zu 80 km. Die Herbststürme fangen langsam an. Die Überfahrt von Sardinien nach Korsika war bei Sonnenschein sehr rauh. Wir setzten uns auf die Bank auf Deck nieder und blieben sitzen bis wir in Bonifacio landeten, damit wir sicher ohne blaue Flecken am Körper davon kamen. Es gab einige Leute, die mussten bei dieser Überfahrt wirklich leiden.
Am Nachmittag besuchten wir Bonifacio, die Mittelalterliche Oberstadt war trotz der vielen Besucher einen Rundgang wert. In der Unterstadt wo sich die vielen Caffés und Restaurants befinden setzten wir uns in eine Bar und schauten dem Treiben zu.
Heute Morgen machten wir uns sehr früh auf die Klippenwanderung nach Pertusato, Dauer 3 Std. So konnten wir Bonifacio beim Erwachen erleben, denn es hat noch keine Touristen. Für uns war es traumhaft schön. Als wir am Mittag wieder in die Stadt kamen, sah alles anders aus, aber Bonifacio lebt wirklich nur vom Tourismus. Im Hafen setzten wir uns auf eine Bank, soeben sahen wir eine grosse Motorjacht einfahren und so beobachteten wir wie die Jacht anlegte.
Korsika-Sardinien-006
Sonntag, 21.9.2015, Camping Maniposa, Alghero
Gestern waren wir auf der Einkaufstour, dazu legten wir mit unserem VW-Bus gleich 200 km zurück. Als Erstes ging es nach Cabras, denn dort gibt es eine Fischart, die Meeräsche (Bottarga di Muggine). Diese gibt es in Pulverform oder getrocknet oder als Paste. Muggine ist für die Sarden wie für Russland der Kaviar. Beim Einkauf der Muggine erhielten wir noch ein Rezeptbüchlein dazu, ich bin dann ja gespannt, was ich auf den Teller zaubere.
Als Nächstes hielten wir in Zeddiane bei der Familie Serra, denn hier produzieren sie den bekannten Wein Vernaccia. Der Vernaccia wird 6-12 Jahre in Eichenfässer gelagert und geht dem Cherry sehr nahe.
So ging es weiter ins Landesinnere durch Olivenhaine zum Dorf Seneghe. Denn bei der sehr gastfreundlichen und sympathischen Familie Cossedu kauften wir das bedeutende beste Olivenöl ein. Die freundliche liebe 84 jährige Nonna Coseddu füllte uns das Öl in 5 Literkanister ab und erklärte uns danach, dass sie immer wieder bei den Auszeichnungen goldene oder silberne Medaillen gewinnen. Sogar einmal den Internationalen Preis in Ercole Olivario. Ihr Mann hat das Geschäft nach dem Krieg eröffnet, heute führen ihre beiden Söhne das Olivenöl Sardos Fruttato weiter.
Nach dem Einkauf werden wir von der Nonna noch zu einem Glas Vernaccia Wein eingeladen. Da wir schon im Landesinneren waren dachten wir, dass wir doch hier bleiben könnten, laut Führer gibt es hier ein schöner Camping mit Pool, der soll in Nuraghe Ruiu nahe der Bilderkirche Sant Ignazio sein. Als wir auf Sichtweite vom Camping waren sagten wir zueinander, das sieht aus wie er geschlossen wäre, denn wir sahen keine Campers, keine Autos und keine Leute und waren überrascht, denn es wäre eine schöne Anlage. Trotzdem hörten wir Gelächter vom Restaurant, als wir näher waren fragten wir uns dann, sind wir nun in Afrika oder in Sardinien? Aus dem Camping wurde ein Migranten-Heim! So war unsere Fahrt noch nicht zu Ende und wir landeten in Alghero. Dies ist eine liebliche alte spanische Stadt aus dem 16. Jh., eine sehr schöne Stadt.
In Alghero hat unser VW-Bus seine ersten 100‘000 km hinter sich!
Dienstag, 22.9.2015, Vignola Mare
So hat sich der Kreis geschlossen, Sardinien werden wir Morgen hinter uns lassen, wir sind 15 km von der Fähre nach Korsika entfernt.
Korsika – Sardinien 005
Freitag, 18. Sept. 2015, Camping S-Ena Arrubia bei Arborea
Auf unserer Weiterfahrt der Küste entlang, Kurven Bergauf- und ab, wird man immer wieder ein Aug voll Sardinien pur sehen, mit schönen Klippen und Küsten. In Cagliari machten wir einen Mittagstopp, schlenderten oder schleichten durch die Gassen, dabei suchten wir immer wieder einen Schattenplatz, denn es waren über 36 Grad. In Torre di Chia, am südlichsten Punkt von Sardinien, da verweilen wir für 3 Tage an der schönen Badebucht Chia, sowie beim Naturreservat. Wir machten uns für eine Wanderung bereit, nach einer Stunde gaben wir den Geist auf, es war einfach zu heiss. Zum Glück gibt es die vielen Eukalyptus Bäume, welche die Wärme etwas abhält.
Weiter über Teulate ins Landesinnere, eine kurvenreiche Strasse auf 500m Höhe, geht es zum Dorf Santadi. Von hier kommt der bekannte Wein Rocca Rubia, das war auch der Hauptgrund, dass wir die kurvenreiche Strecke auf uns nahmen, denn wir wollten die Cantina Santadi aufsuchen (grosser Einkauf), denn im Keller reift ein Rotwein der den Kult-Status erreicht hat, es ist der Terre Brune.
Im Moment sitzen wir hier auf dem Campingplatz S-Ena Arrubia und beobachten die Flamingos, die sich im sumpfigen Gebiet aufhalten, für uns ein Naturschauspiel. Es ist eines der schönsten Naturreservate, die Sumpflandschaft leuchtet in den Farben rot, grün, blau, ocker, wie wenn ein Pinselstrich sie bearbeitet hätte. Ja all die Vogelarten haben sich ein schönes Stück Erde ausgesucht. Die machen es den Weinbauern nach, man sagt die Weingüter oder der Weinbau ist immer am schönsten Platz der Erde angelegt.
Korsika – Sardinien 004
Sonntag, 13. Sept. 2015 Capo Ferrato
Ja und wie hat es geregnet, das Wasser kam wie ein Fluss den Camping hinunter. Danach das grosse Aufräumen und waschen der Utensilien. Einige Camper hat es vom Unwetter ziemlich stark erwischt. Fünf Tage weilten wir in Arbatax, es ist ein sehr schöner, empfehlenswerter Ort. Gestern gingen wir dann weiter, natürlich wieder in die Berge. Nach Jerzu zum Weinproduzent Cantina Sociale Jerzu um etwas Wein einzukaufen. Zur gleichen Zeit kamen auch die Weinbauern aus der Region und brachten Ihre Ernte. Denn in diesem Ort wird der bekannte Cannonau hergestellt. Dort sahen wir zum ersten Mal eine Tankstop Säule, der Cannonau wird auch offen ausgeschenkt. Wenn man noch etwas weiter fährt zum Bergdorf Ulassai, besucht man eine der grössten Grotten Europas, Länge 1 km Höhe 500m. Die Führung dauert 1 ¼ Std. es war sehr interessant.
Unsere Fahrt verläuft durch ein Stück unberührtes Sardinien nach Escalaplano, zum Bilder Kirchli S. Giovanni, dort befindet sich eine uralte Korkeiche, die soll dem Dorf Kraft und Halt geben. Auf dem Hochplateau hat man einen ergreifenden Blick in das Gebirge der Ogliastra.
Am Fluss Flumendosa, der zur Zeit kein Wasser führt, geht unsere Fahrt zum Capo Ferrato, wo wir für 2 Nächte unser Lager aufschlagen. Heute ist es sehr windig, Schwimmen im Meer ist nicht möglich.
Korsika – Sardinien 003
Sonntag, 6. Sept. 2015
So, wir haben genug vom Strandleben, ab in die Sardischen Berge. Von der Costa Smeralda ging es auf der Schnellstrasse zu dem Bergdof Dorgeli. Dort machten wir einen Mittags-Rast, in der Spaghetteria, wir hatten so richtig Lust auf Spaghetti Vongole und Spaghetti Olio, Aglio Peperoncino, so richtig scharf und stinkig.
Von dieser Region kommt auch der Wein Cannonau und es gibt sehr feinen Pecorino Käse. Die Bergstrasse auf den Pass Silana ist sehr gut ausgebaut. Wir geniessen die unvergessliche Weitsicht, es ist etwas kühler als am Meer, 15 Grad. Aber vor uns steht der Berg Goruppo, reine Wanderzeit 5 Stunden, alles ist OK, aber der Weg zurück macht uns doch etwas Sorgen, zum Glück gibt es noch etliche andere Wander-Routen die unseren Gelenke eher zusagen.
Mittwoch, 10. Sept. 2015
Die Nacht auf dem Silana Pass war etwas aufregend, denn um 1:30 nachts blies der Wind von der Bergkante hinunter, bei sternenklarer Nacht. Wir schauten nach ob alles nagelfest ist und stellten den VW in den Wind, damit das Dach nicht so angriffig ist. Schlafen konnte man nicht mehr, dafür stellte ich mir vor wie der Herr Wind aussehen könnte. Auf der Bergkante sitzt er mit einem aufgeblasenen Kopf, rote Nase und blaue Wangen, natürlich mit zerzausten grauen Haaren, denn seine Stimme war sehr rauh und tief. Am nächsten Morgen begrüsste uns die Sonne und ein milder schöner Tag steht vor uns. Mit den Wanderschuhen an den Füssen setzten wir uns in den Bus, denn auf der Fahrt nach Antrax gibt es noch zwei Sehenswürdigkeiten die man nur zu Fuss erreichen kann.
Als Erstes gingen wir durch einen duftenden Kiefernwald bis wir eine Felswand erreichten, welche wir bezwingen mussten. Auf dem Top wird man mit einem sagenhaften schönen Ausblick über die Berge und Gipfel der Ogliastra und auf die Küstenebene belohnt.
Durch das Bergdorf Baunei geht es weiter nach Su Gulgo zur Bilderkirche San Pietro di Gulgo, denn dort stehen drei uralte Olivenbäume, sind 1000 bis 1500 Jahre alt, für mich unglaublich, ich konnte mich nicht genug satt sehen. Den Käse, welchen wir bei einer Coop Kooperation einkauften, der schmeckt hervorragend. Jetzt liegen wir in der Bucht von Arbatax, Pinien- und Eukalyptusbäume sind unsere Schattenspender, ganz schön sind die roten Klippen und das azurblaue Wasser.
Für uns gibt es heute einen Lesetag, denn es ist ein gewittriger Regentag.
Wahrscheinlich fahren wir am Freitag weiter Richtung Cagliari an die Costa Rei.