Mittwoch, 16. Sept. 2020
Wir sind wieder einmal in den Startlöcher, es geht nach Hamburg, Stettin (Polen), Berlin, Hamburg. Nach dem feinen Mittagessen bei Rosella zu Hause nahmen wir Abschied und setzten uns ans Steuer. Unser Büssli führte uns über Rheinmünster Oberrhein, der Camping liegt direkt zwischen dem Rhein und diversen Teiche. Wie unser Auge sieht ist es ein sehr grosser Camping mit 2 Naturseen zum Schwimmen, Surfen und Angeln. Natürlich alles Parkähnlich angelegt, sehr sehr schön.
Donnerstag, 17. Sept. 2020
Noch ein Ausflug mit dem Rad dem Rhein entlang, danach zogen wir weiter nach Cuxhagen, die Fahrt war etwas mühsam, immer wieder Stau, Stop und Go. Aber jetzt sind wir hier in der Natur an der Fuldaschleife in Cuxhagen und geniessen noch die letzten Sonnenstrahlen und das Rauschen der Bäume und Gezwitscher der Vögel. Wir fühlten uns wie auf einer Alp.
Freitag, 18. Sept. 2020
Ja die Fahrt auf der A7 nach Hamburg war doch etwas mühsam. Immer wieder Kilometer lange Baustellen und Stau. Eine Unterkunft zu finden war auch nicht einfach, denn es ist heute Freitag, schönes Wetter und das Wochenende liegt davor. Auch die Deutschen bleiben zu Hause wegen Coronavirus. Die meisten Camping sind ausgebucht, in Not kam uns der Wohnmobil-Hafen in Hamburg grünen Deich in den Sinn, welchen wir vor 12 Jahren aufsuchten und wir unser Büssli einschifften nach Kanada. So übernachteten wir unter der Brücke mit viel Lärm
Samstag 19. Sept. 2020
Heute Morgen ging es sowieso früh zum Hafen Parking Steinwerder, wo wir unseren VW-Bus für ca. 10 Tage stehen lassen. Jetzt sitzen wir in der Bahn, dem IC-Zug nach Stettin (Polen). Dort werden wir von Heinz erwartet, er ist schon längere Zeit unterwegs mit seinem Hausboot und wir dürfen zusteigen und ihn die nächsten Tage begleiten. Wir freuen uns sehr auf eine grossartige Flussreise von Stettin über Berlin nach Hamburg.
Sonntag, 20. Sept. 2020, Stettin (Polen)
Gestern sind wir trotz Umständen gut in Stettin angekommen. Aus Versehen sind wir in Berlin eine Station zu früh ausgestiegen, zum Glück hatten wir gleich Anschluss einer S-Bahn die uns zum Berliner HBf bringt. Das Dumme war, dass wir zuoberst im 3. Stock des Bahnhofes angekommen sind. Die Zeit war für uns zu kurz, ja gut 2 Stunden Wartezeit, die Bahnfahrt ging weiter über Pasewalk nach Stettin, dort wurden wir von Heinz am Bahnhof empfangen. Mit einem alten ausgemusterten Tram aus Deutschland fuhren wir holperig bis zur Endstation zur Marina wo Lady Joana auf uns wartete.
Heute Morgen ein herrliches Erwachen, die goldrote Sonne erleuchtete unser Gemüt. Nach dem Frühstück ging es wieder mit dem holprigen gelben Trämli in die Altstadt, eine kurze City Tour liegt vor uns, bevor wir ablegten und Flussaufwärts fahren. Die ersten drei Brücken konnten wir gut passieren, bei der folgenden Eisenbahnbrücke mussten wir über Funk die Öffnung anfordern, nach 1 1/2 Std öffnete sich die Eisenbahnklappbrücke, langsam wird es dunkel, d.h. wir müssen einen Ankerplatz aufsuchen.
Dienstag 21. Sept. 2020
Gut geschlafen, einen Blick ins Freie, mit oder ohne Brille, man sah das Ufer nicht. Doch nach einiger Zeit löste sich der Nebel auf, der Himmel zeigte sich von der besten Seite. Nach dem Frühstück die Weiterfahrt auf dem Nebenfluss der Oder durch eine unberührte Natur. Nach 7 Stunden erreichten wir die erste Schleuse Hohesatten im Kanal Havel Oder Oberberg.
Nochmals eine Stunde Fahrt, da kamen wir zu einer einzigartigen Schleuse, Schiffshebewerk Niederfinow, die bringt ein Güterschiff und Lady Joana 36 m hoch, mit dieser Schleuse kann man 4 andere Treppenschleusen umgehen. Nach der Schleuse fängt es an zu dämmern, d.h. es ist Zeit unseren nächsten Ankerplatz zu suchen.
Aperozeit und ab in die Küche.....
22. September 2020, Niederfinow
Wir erwachen im Seitenarm des Havel Oder Kanals, die Sonne begrüsst uns wiederum und Heinz sichtete einen Biber. Jetzt geht es zu Berg Richtung Berlin.
24. September 2020
Gestern unternahmen wir eine Erlebnistour durch Berlin, mit dem historischen Doppeldeckerbus ging es durch den Grünewald zum Wannsee. Bei schönstem Wetter, ganz alleine waren wir da nicht, kein Wunder, denn heute wird es 28 Grad. Für die Rückfahrt nach Berlin nahmen wir die S-Bahn. Beim Brandenburgertor ging unser Spaziergang los wo einst die Mauer stand, ca 5 km. An der Behrenstrasse ging es zum Denkmal der ermordeten Juden, Potsdamerplatz, Berliner Abgeordneten Haus weiter zum Checkpoint Charly, noch ein Stück der alten Mauer entlang. Da überholte uns der Durst und Hunger, bei einem Glas Wein suchten wir eifrig nach einem Restaurant zum Essen, es war nicht so einfach, die Antwort lautete immer: leider sind wir ausgebucht. Eine Notlösung gab es dann doch noch, Heinz telefonierte seinem Bruder und fragte nach für ein gutes Restaurant, und siehe da es hat geklappt. Am Kurfürstendamm El Dorado, natürlich Spanisch, aber es war wirklich gut, von den Tapas über die Hauptspeise bis zum Dessert, den Wein den wollen wir nicht vergessen.
Auf dem nach Hauseweg machten wir noch einen ALDI Stop, schwerbeladen ging es dann zu unserem Schiff Lady Joana.
Heute Morgen früh Leinen los 9:45, und weiter gehts durch den Stösselsee, Wannsee, unter der Agentenbrücke durch, vorbei an Schlössern und Villen, der Heilandskirche, Schlossbadensberg, einen Abstecher zur Havelbucht, denn dort befindet sich das Dampfmaschinenhaus, es gleicht einer Moschee. Von diesem Wasserwerk wird das Wasser zum Schloss Sanssouci gepumpt, weiter gehts auf der Mittleren Havel nach Brandenburg.
Diese Nacht ankerten wir am Breitlingsee, eine niedliche kleine Bucht, leider fing es gegen Morgen an zu regnen. Gegen 10 Uhr waren wir an der Schleuse Wusterwitz, danach Brandenburg und weiter zum Anlegeplatz Lidl. Grosser Einkauf ist angesagt, jetzt sind wir auf dem Elbe-Havel Kanal, das Wetter ist besser als die Ansage. In Burg bogen wir ab zum Niegrippersee und ankerten dort für eine Nacht.
Montag, 28. Sept. 2020
Jetzt sind wir auf dem Seitenkanal der Elbe und fahren Richtung Hamburg. In Wolfsburg beim Bahnhof legten wir die Lady Joana an, am anderen Ufer liegt das VW-Gelände, für das Auge eine sehr schöne Anlage. Nach einem Morgenspaziergang durch Wolfsburg legten wir ab und weiter gehts. In Sülfen passierten wir die einzige Schleuse dieses Tages, also viel zu tun gab es nicht, ausser Essen und die vorbeifahrenden Güterschiffe zu bestaunen, die abwechslungsreich beladen sind, Öl, Sand, Kohle, auch Container-Schiffe die bis zu 36 Container transportieren. In Bad Bodenteich ein kleines Dorf, am Kanal liegen wir an der Anlegestelle diese Nacht. Heute Morgen zeigte sich das Wetter wieder von der besseren Seite. Nach dem Dorfrundgang führte uns die Lady Joana weiter und bald passierten wir die Schleuse Ulzen. Die bringt uns 23 Meter tiefer, dort führt uns der Kanal weiter,unwahrscheinlich dass das klappt.
Montag 29. September 2020
Gestern um 17:30 sind wir beim Schifffshebewerk Scharnebeck. Wir hatten Glück und konnten gleich mit einem Güterschiff in das Hebewerk einfahren. Es war noch etwas hektisch, über den Lautsprecher wurden wir aufgefordert unser Schiff rückwärts zu platzieren, wir waren zu nahe am Güterschiff.
Jetzt sind wir wiederum quasi in einem Lift, dieser bringt uns 38 Meter tiefer um die Weiterfahrt fortzuführen auf dem Kanal. Nach einer Stunde erreichten wir die Elbe, langsam fängt es an zu dämmern, und schon liegt der Hafen Attienburg vor uns, es ist eine sehr liebliche Bucht. Die Einfahrt war etwas kritisch, sehr eng und der Wasserstand tief, umso mehr schmeckte uns danach die verdienten Spaghetti Bolognese und der Wein.
30. September 2020
Aufgeweckt hat uns die Sonne die unser Gemüt erwärmte. Nur Heinz war mit seinem Internetanschluss im Kriegsfuss, er konnte nicht seine Heimfahrt reservieren. Zum Glück hat es dann doch noch geklappt, er hatte seine Bahn-Fahrkarte bestellt und wir haben unsere Heimfahrtroute gesteckt.
Nun sind wir auf der Elbe mit einem Naturpanorama, Heinz führte uns durch die Südschleife durch den Hamburgerhafen, bei der Elbphilharmonie vorbei zu seinem Hafenplatz.
Es war eine fantastische und eindrucksvolle Zeit, herzlichen Dank Heinz.